Entwicklung innovativer Systeme für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter

Das Team von Prof. Karl von Ellenrieder von der Freien Universität Bozen testet derzeit im digitalen Freilandlabor LIDO neue Technologien aus dem europäischen SestoSenso-Projekt.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung innovativer Systeme für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter. Die Roboter sollen sich flexibel an unterschiedliche Arbeitsbedingungen anpassen und nahtlos vom autonomen Arbeiten in den kooperativen Modus wechseln können – zum Beispiel, wenn ein Mensch eingreift oder den Roboter anleitet.

Kernstück dieser Technologie ist eine neue Generation von Sensoren: Zahlreiche kleine Berührungs- und Näherungssensoren auf der Roboteroberfläche ermöglichen es dem System, seine Umgebung genau wahrzunehmen und entsprechend sicher zu agieren – sowohl allein als auch im direkten Kontakt mit Menschen.

Die gleiche Sensorik kommt auch in tragbaren Geräten wie Exoskeletten zum Einsatz. Sie sollen die Sicherheit bei der Zusammenarbeit mit Robotern erhöhen und die räumliche Orientierung der Nutzerinnen und Nutzer verbessern.

Ein konkreter Anwendungsbereich ist die Landwirtschaft, insbesondere die Traubenernte in steilen Weinbergen, wie sie in vielen Regionen Mitteleuropas typisch ist. Dabei müssen Arbeiterinnen und Arbeiter Trauben von Hand ernten und ablegen – eine körperlich anstrengende Tätigkeit.

Die Ziele dabei sind:

  1. Eine sichere und einfache Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter – durch bessere Kommunikation und gemeinsames Situationsverständnis.
  2. Eine spürbare Entlastung für die Arbeitskräfte – durch den gezielten Einsatz von Exoskeletten und mobilen Robotersystemen.

So soll die Traubenernte leichter, sicherer und effizienter gestaltet werden.

Die Forschung wird im Rahmen des Projekts Sestosenso – „Physikalische Kognition für intelligente Steuerung und sichere Mensch-Roboter-Interaktion“ – durchgeführt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des HORIZON EUROPE Forschungs- und Innovationsprogramms gefördert wird. Weitere Informationen unter: http://sestosenso.eu/.